Wattenscheid, 21. Februar 2024 – Von den rund 7.000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, sind nach Einschätzung der UNESCO die Hälfte vom Verschwinden bedroht. Der Internationale Tag der Muttersprache erinnert an die Bedeutung des Kulturgutes Sprache. Dazu veranstaltete das Märkische Gymnasium Wattenscheid am 21.02.2024 einen Aktionstag, der von der UNESCO-AG gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der beiden internationalen Klassen gestaltet wird.
Die beiden internationalen Klassen mit geflüchteten Schülerinnen und Schülern u.a. aus Syrien, Afghanistan, der Ukraine und Vietnam haben für die Klassenraumtüren aller fünften und sechsten Klassen Plakate mit der Weltkarte und Flaggen vorbereitet, die darstellen, welche Muttersprachen dort gesprochen werden. In diesen beiden Klassenstufen sind es zum Beispiel insgesamt 18. Bei etwa einem Drittel dieser Schülerschaft ist die Muttersprache nicht Deutsch.
Zu Schulbeginn um 8.00 Uhr wurden alle Märker über die Lautsprecher in den Klassenräumen in insgesamt 10 Sprachen begrüßt, von A wie Albanisch bis V wie Vietnamesisch. „In der ersten und zweiten Pause wurden von einem Podest in der Pausenhalle Gedichte, Sprichwörter und Zungenbrecher in verschiedenen Sprachen präsentiert“, erläutert Deutschlehrerin Mine Serap Sile, die selbst türkische Wurzeln hat und mitverantwortlich für die UNESCO-AG an der Schule ist. Mehrsprachigkeit bedeute, die sprachliche Handlungsfähigkeit in zwei oder mehreren Sprachen in spontanen, situativen und zielführenden alltäglichen Kommunikationssituationen herzustellen.
Ein weiteres Highlight des Aktionstags wat ein kahoot-Quiz mit interessanten, witzigen und kuriosen Fragen rund um die Themen Sprache und Mehrsprachigkeit, das in allen Klassen über die Tablets gespielt werden konnte. „Zusätzlich können die Schülerinnen und Schüler den ganzen Schultag über Lieblingszitate, -worte und -sprüche auf eine große Stellwand in der Pausenhalle schreiben und sich so in ihrer Muttersprache kreativ austoben“, betont Mine Serap Sile. Der Aktionstag solle so die Möglichkeit geben, Offenheit für Neues und Respekt gegenüber Mitmenschen zu fördern.
