Parlamentarische Demokratie zum Anfassen. Ella Wellen aus der Q1 hat am Planspiel des Deutschen Bundestages „Jugend und Parlament“ in Berlin teilgenommen. Eingeladen hatte sie der ehemalige Märker und jetzige Abgeordnete Max Lucks (Bündnis 90/ Die Grünen). Vier Tage lang schlüpfte Ella in die fiktive Rolle einer Abgeordneten. Sie war Mitglied der so genannten Gerechtigkeitspartei (GP) und saß im Ausschuss für Digitalisierung. Die 17-Jährige hatte einen straffen Zeitplan, diskutierte über Gesetzesentwürfe und nahm an Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen teil.
Hier kommt Ellas Bericht:
Vom 12. bis zum 15. Oktober habe ich am Planspiel des Deutschen Bundestages „Jugend und Parlament“ teilgenommen. In diesen vier Tagen habe ich die Arbeitsweisen eines Bundestagsabgeordneten kennengelernt. Ich wurde vom Abgeordneten Max Lucks (Bündnis 90/ Die Grünen) dazu eingeladen. Er ist ehemaliger Märker, war für eine Podiumsdiskussion an unserer Schule eingeladenund hat daraufhin an unserer Schule angefragt, ob es jemanden gibt, der Interesse hätte daran teilzunehmen. So wurde ich dann angesprochen und hatte großes Interesse an dem Angebot.
Bevor wir in Berlin ankamen, haben wir viele Informationen zu den Tagen bekommen. Wir mussten uns eine eigene Identität überlegen und haben einen Lebenslauf bekommen. Ebenso wurden wir einer Partei, einer Fraktion, einer Landesgruppe und einem Ausschuss zugewiesen. Wir erhielten vorab auch den Zeitplan, der nicht so anstrengend ist, wie von einem echten Abgeordneten, aber auch schon sehr voll war. Wir hatten Fraktionssitzungen, Landesgruppensitzungen, Ausschusssitzungen und Plenarsitzungen. Insgesamt hatten wir drei verschiedene Fraktionen die GP (Gerechtigkeitspartei), die BP (Bewahrungspartei) und die PEV (Partei für Engagement und Verantwortung). Ich war Mitglied der GP und war im Ausschuss für Digitalisierung. In den gesamten vier Tagen haben wir uns mit vier Gesetzesentwürfen beschäftigt. Zu jedem Gesetzesentwurf gab es jeweils drei Ausschüsse, einen federführenden Ausschuss und zwei beratende Ausschüsse.
Zu Beginn der Veranstaltung haben wir uns im Paul-Löbe-Haus eingefunden und haben dort unsere Namensschilder bekommen. Danach hatten wir die Möglichkeit unsere Kollegen und Kolleginnen kennenzulernen. Anschließend wurde die Veranstaltung offiziell von Petra Pau (Vizepräsidentin des Bundestages) im Plenarsaal eröffnet. Ab diesem Moment nahmen wir unsere Spielidentitäten an und wurden richtige Abgeordnete. Abends haben wir uns in unseren Landesgruppen getroffen, um den Ablauf für die nächsten Tage zu besprechen und haben uns noch etwas besser kennengelernt. Ab dem nächsten Tag hatten wir dann ein volles Tagesprogramm mit den vielen Sitzungen. Am Montag hatten wir die Möglichkeit unseren Abgeordneten zu besuchen. Leider war Max Lucks zu dieser Zeit in einer Sitzung und ich konnte ihn nicht sehen. Dafür hatte ich die Gelegenheit sein Büro und seine Mitarbeiter und die Arbeitsweise von seinem Team kennenzulernen. Am Ende der vier Tage hatten wir eine abschließende Plenarsitzung im Plenarsaal des deutschen Bundestages und haben dort über die Gesetzesentwürfe debattiert und abgestimmt. Nach der Plenardebatte gab es zusätzlich eine Möglichkeit echte Abgeordnete nach ihrer Arbeit zu befragen. Insgesamt waren 8 Abgeordnete da, um unsere Fragen zu beantworten. Es waren da: Rolf Mützenich (SPD), Henrik Hoppenstedt (CDU), Irene Mihalic (Grüne), Ria Schröder (FDP), Alice Weidel (AfD), Dorothee Bär (CSU), Heidi Reichinnek (Linke) und Klaus Ernst (BSW).
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich in den vier Tagen viele nette und großartige Menschen kennengelernt habe. Das Austauschen mit anderen Jugendlichen war sehr bereichernd und man hatte die Möglichkeit auf tolle Projekte aufmerksam zu werden. Ebenso war es interessant so viele verschiedene Meinungen und Standpunkte zu hören. Außerdem verstehe ich die Arbeitsweisen der Abgeordneten und des Bundestages viel besser und kann die verschiedenen Schritte jetzt viel besser nachvollziehen. Ich finde es toll, dass es solche Möglichkeiten gibt und jeder der die Chance dazu hat, sollte sie wahrnehmen, denn solche Einblicke bekommt man nur, wenn man sie selbst erlebt hat. Deshalb möchte ich mich nochmal bei Max Lucks für diese großartige Chance bedanken.